
Sowohl am 04. und 05. März 2019 als auch am 11. und 12. März 2019 fanden zum ersten Mal an unserer Schule die klassenübergreifenden Projekttage der BFSU und der FSPU zum Thema interkultureller Vielfalt statt.
Frau Gieseking und Frau Burmester haben dieses Projekt geplant, organisiert und tief in ihr methodisches Repertoire gegriffen, um die jeweils beiden Tage so vielseitig und interessant wie möglich zu gestalten.
Nach einem ersten kurzen Einstieg zum Thema, wurden klassengemischte Kleingruppen per Losverfahren nach Farben eingeteilt. Zunächst haben wir uns mit der Frage auseinandergesetzt, welche Nationalitäten überhaupt in unseren Gruppen existieren und haben mit jeweils zwei anderen Kleingruppen eine kleine Statistik erstellt. Dabei fiel auf, dass es bei unserer Gruppe von ca. 21 Schülerinnen und Schülern schon viele verschiedene kulturelle Hintergründe gibt. Im Laufe des ersten Tages haben wir uns weiterhin damit beschäftigt, was für uns Heimat ist und was sie für uns persönlich ausmacht. Wir haben einen praktischen Versuch in der Turnhalle gemacht, in dem jede Schülerin und jeder Schüler einen Zettel mit einer Rolle in Form von einer Person bekommen hat und haben uns in einer Reihe an einer Wand aufgestellt. Es wurden Aussagen vorgelesen und wir sollten einen Schritt vorwärts gehen, wenn diese Aussage auf uns zutrifft. Das Ergebnis war ziemlich erschreckend für alle, da nur sehr wenig Menschen in der Mitte standen und sich die meisten am anderen Ende der Halle geballt haben oder schlichtweg am Anfang stehen blieben. Die soziale Ungerechtigkeit und das eigene Einschätzen von Chancen aufgrund von kulturellen Merkmalen, wie zum Beispiel der Hautfarbe oder der Religion, wurden durch diesen Versuch erkennbar und greifbar.
Der Tag ging mit einer Partie Trumpf zu Ende, in der nicht miteinander geredet werden durfte. Dazu haben wir wieder Kleingruppen gebildet mit jeweils vier Spielern pro Tisch. Das schwierige daran war, dass keiner der Schülerinnen und Schüler wusste, dass jeder Tisch andere Regeln hat. So hatte Tisch 1 beispielsweise Kreuz als Trumpf, Tisch 2 Herz und an Tisch 3 gab es gar keine Trumpffarbe, sondern das Ass war lediglich die kleinste Karte. Im Laufe des Spiels sind die Gewinner und teilweise Verlierer der Tische an den nächsten Tisch gegangen und haben gemerkt, dass irgendwas anders läuft, durften jedoch wie besagt nicht sprechen. Nach gut 10 Minuten war das Spiel das reinste Chaos und kein Tisch wusste mehr ansatzweise die Regeln. Das Spiel hat uns Schülerinnen und Schülern gezeigt, wie schwer es ist nicht auf seine (Spiel)Kultur zu beharren, da diese Orientierung und Sicherheit bietet. Ebenso hat es gezeigt, wie schwer es ist Kompromisse ohne dieselbe Sprache zu finden, da es durch Mimik und Gestik schnell zu Missverständnissen kommt.